Die Start Art Week ist ein Startup-Event, das sich speziell an die Kunst-, Kultur- und Kreativbranche richtet. Das zehn Tage lange Event bietet rund 30 Einzelveranstaltungen und insgesamt mehr als 100 Stunden geballtes Programm. An verschiedensten Orten in Düsseldorf bekommen freie Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft in Workshops, Seminare, Panels und Netzwerkveranstaltungen Gelegenheit, sich zu informieren und zu vernetzen.


Welche Rolle spielt Design für Kunst, Technologie, Wissenschaft und im alltäglichen Leben? Kurz, eine entscheidende. Prof. Kay Schröder von der Peter Behrens School of Arts der Hochschule Düsseldorf präsentierte in seinem anschaulichen Vortrag eine Fülle von Anwendungen aus vielen Bereichen, die sofort klar machten, wie gutes Design uns helfen kann, effizienter zu arbeiten und bessere Entscheidungen zu treffen.
Und mit den neuen technologischen Möglichkeiten im Internet, das eine unglaubliche Fülle von Daten entweder zur Verfügung stellt oder bei Bedarf generiert, kann Design helfen, Muster zu erkennen und Prozesse zu visualisieren. Die daten- und technologiegetriebenen Entwicklungen, wie sie von der KI beispielsweise vorangetrieben werden, müssen und sollten für Menschen versteh- und erfassbar sein. Darauf sollten wir uns konzentrieren. Es war auf jeden Fall ein faszinierender Blick auf das Design der Zukunft.

Bianca Creutz von Prognos mit dem Thema „Kultur, Kreativität und Wirtschaft“ gab noch einmal einen kurzen Überblick zur Bedeutung und Möglichkeiten der Branche. Die gute Nachricht: Nach dem Einbruch durch die Corona-Krise ist die Kultur- und Kreativwirtschaft wieder zurück. Die Aussicht für die Kreativen ist deshalb nicht schlecht.

Highlight des Tages war der Panel-Talk mit Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin NRW. Unter dem Titel „Quo vadis: Kultur- und Kreativwirtschaft NRW“. Eine wichtige Frage für die Kreativen war nicht nur die ideelle, sondern auch die finanzielle Unterstützung durch das Land. Mona Neubaur erklärte wortreich, unter welchen Zwängen die Landesregierung stehe und dass man sich auf Kürzungen bei den Förderungen einstellen müsse. Das löste natürlich keine Freude aus, aber man musste ihr Respekt zollen, sich trotzdem der Debatte vor Ort zu stellen.
In der weiteren Diskussion wurde betont, dass sich Social und Entrepreneurship nicht gegenseitig ausschließen würden. So wie Ökonomen von der Kultur- und Kreativwirtschaft insbesondere vom Design Thinking profitieren könnten, so funktioniere es eben auch umgekehrt. Und das sei die Voraussetzung für Cross Innovation. Dinge werden nicht nur schöner, sondern sie werden auch besser. Da sei es eben bedauerlich, dass in den Schulen gerade der Kunstunterricht nicht den Stellenwert habe, den er verdiene.
Den Anwesenden war schon klar, wie wichtig die Kultur- und Kreativwirtschaft für Wirtschaft und Gesellschaft ist. Das ist in der Politik aber noch nicht wirklich angekommen und so fließen viele Millionen z.B. eher in die Old Economy statt in die Zukunftsbranchen. Es gibt noch viel zu tun.