Navigator Festival 2025

Das Navigator Festival fand dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Das begründet noch lange keine Tradition, aber das kann ja noch werden. Und es ist auch zu wünschen, denn die Stadtgesellschaft, die Bürgerinnen und Bürger als auch Unternehmen müssen unbedingt bei dem Thema Künstliche Intelligenz miteinander ins Gespräch kommen – nicht nur einmal im Jahr, sondern bestenfalls ganzjährig. Das hochkarätige Navigator-Festival ist dabei die zentrale Plattform für Trends aus Entwicklung und Forschung, praxisorientierte Empfehlungen für Unternehmen und Analysen zu den Auswirkungen auf die Arbeitswelt.

Komplementär zu diesem Event gehören die Navigator #smartlabs, die über das Jahr verteilt allen Interessierten die kostenlose Möglichkeit bietet, sich über Startups und deren Ideen im Bereich KI zu informieren und zu diskutieren.

Grüne Ratsfraktion
Mit Stephan Speit, CDU und Romina Pyplacz

Das Konzept von Düsseldorf Congress habe ich als politischer Vertreter im Stadtrat von Anfang an gerne unterstützt, denn inzwischen sollte jedem klar sein, dass KI unsere Gesellschaft grundlegend verändern wird. Da gibt es Chancen, aber auch Risiken, und genau in diesem Spannungsfeld werden die Debatten zu führen sein. Da ist es natürlich gut, dass es breiten Rückenwind gibt – nicht nur von der Stadt Düsseldorf, sondern auch vom Land NRW.

Maria Kofidou als tolle Gastgeberin
Ministerin Mona Neubaur

Mona Neubaur betonte in ihrer Keynote, dass KI zwar gigantische unternehmerische Möglichkeiten habe, wir aber unsere Kraft darauf konzentrieren sollten, die Gesellschaft positiv zu verändern. Und klar sei auch, dass die Notwendigkeit eines lebenslanges Lernens in den Köpfen ankommen muss. Auch Christian Zaum als Wirtschaftsdezernent der Stadt Düsseldorf als auch sein Kollege Olaf Wagner als Dezernent für die Themen Digitalisierung und Personal unterstrichen die Bedeutung des Festivals, zeigten aber auch durch ihre Präsenz die Bandbreite nicht nur der Diskussion, sondern auch der Struktur der Vorträge und Workshops.

Dezernent Christian Zaum
Dezernent Olaf Wagner

Der erste Tag konzentrierte sich auf Technologie, Anwendungen und unternehmerischen Chancen. Dazu gab Prof. Dr. Holger Schmidt mit vielen Daten und Fakten einen Rundumschlag über die technologischen Entwicklungen und Auswirkungen von KI. Eine Aussage war, dass die Produktivität gegenüber China und den USA hier bei uns in Europa stagniere und speziell der Mittelstand beim Thema KI weit hinterher hinke. Industrie 4.0 habe nicht zu einem Produktionswachstum geführt.

Dr. Christian Temath, KI.NRW, sagte voraus, dass KI-Agenten in naher Zukunft unser Leben beeinflussen und erleichtern werden. Das gälte auch für Unternehmen und hier seien qualitativ hochwertige Daten das Fundament für jegliche KI-Anwendungen. In eine ähnliche Richtung diskutierte Romina Pyplacz, E.ON Digital Technology, die über die unternehmerische Praxis und die Voraus- und Umsetzungen dieser Technologien in ihrem Unternehmen berichtete.

Am Endes des ersten Tages wurde es noch einmal spannend. Prof. Dr. Bertolt Meyer von der TU Chemnitz polarisierte mit seinem teilweise polemischen Beitrag, in dem er sich vehement gegen die amerikanischen renditegetriebenen Tech-Giganten aussprach. Damit „stimmte“ er schon auf den zweiten Tag ein, bei der der Mensch im Mittelpunkt stehen sollte.

Hier standen folgende Fragen im Vordergrund: Wie können wir KI sinnvoll einsetzen, wo können wir der KI vertrauen und wo bleibt am Ende der Mensch. Deswegen war es richtig, einen Blick auf Kinder und Jugendliche zu werfen, vor allem was KI in dieser Generation bewirkt und „anrichtet“. Das war das Thema von Silke Müller, die in ihrem Vortrag auf Ängste, Sorgen und Nöte durch KI und Social Media einging und dabei kritisierte, dass unser Bildungssystem nicht in der Lage sei, darauf adäquat zu reagieren.

Paneldiskussion mit Prof. Dr. Alena Buyx, Silke Müller, Prof. Dr. Bertolt Meyer und Dr. Christian Temath

Ethische Überlegungen standen im Mittelpunkt des großartigen Vortrags von Prof. Dr. Alena Buyx von der TU München. Sie illustrierte anhand von praxisnahen Beispielen aus der Medizin, warum der Weg, den wir in der EU mit der spezifischen Regulatorik im Bereich KI gehen, genau der richtige ist. Sie sei froh, in der Europäischen Union zu leben und gab den Zuhörenden anhand von fundamentalen ethischen Prinzipien noch einmal Orientierugshilfen und forderte alle auf, sich einzumischen, mitzuwirken und letztendlich KI so zu gestalten, dass sie uns nicht schadet, sondern uns nützt.

KI im Düsseldorfer Sportamt
Leichte Sprache mit KI

Und das war letztendlich die Botschaft, die von diesem Festival ausgehen sollte und dem man für die Zukunft nur viel Erfolg wünschen kann.

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