KI goes Mittelstand

KI ist gerade das große Hypethema und natürlich auch im Mittelstand angekommen, wo das Informationsbedürfnis naturgemäß sehr groß ist. Genau für diese Zielgruppen fand in der Rheinterrasse Düsseldorf die Veranstaltung des Zukunftszentrum KI.NRW unter dem Motto „Von der Idee zur Umsetzung – Künstliche Intelligenz in der Praxis“ statt.

KI goes Mittelstand
KI goes Mittelstand

Bei bestem Wetter und vollbesetztem Haus sollten hier Best-Practice-Beispiele, Impuls und anwendbares Wissen vermittelt werden. Das Interesse war riesig, denn den Anwesenden war klar, dass beim Thema KI keine Zeit zu verlieren ist. Der Unternehmenserfolg hängt in Zukunft entscheidend davon ab, ob neue Technologien so schnell wie möglich implementiert werden und in die Anwendung kommen.

Alle wissen aber auch, dass man als Unternehmen viel Geld verbrennen kann. Und kleine und mittelgroße Firmen haben oft nicht den finanziellen Puffer, um Fehlschläge wegzustecken. Dafür ist die Entwicklung im KI-Bereich zu dynamisch. Was heute noch als wichtige Anwendung angesehen wird, ist morgen schon wieder veraltet. Darüber hinaus gibt es auch eine Reihe von staatlichen Regularien, die auch zu beachten sind. 

Matthias  Heidmeier,  Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, wies in seiner Begrüßungsrede explizit darauf hin und vermittelte dann aber auch den Eindruck, dass er bereit sei, bestehende Datenschutzverordnungen (DSGVO) schleifen zu lassen. Ich war etwas irritiert, aber die Anwesenden nickten zustimmend. Ach ja, den Betriebsrat kann man ja nicht übergehen und deshalb plädierte Heidmeier für Mitgestaltung im Betrieb, aber für eine Partizipation im mitgestaltenden, aber nicht im verhindernden Sinne. Man solle mutig sein und keine neuen Hürden einziehen.

Nach dieser motivierenden und aufbauenden Rede ging der Philosoph Christian Uhle dem Phänomen KI auf den Grund. Es war ein Parforceritt durch die gesellschaftlichen Konsequenzen beim Einsatz dieser Technologie. Was sind die Vor- und Nachteile in der Art und Weise, wie wir zukünftig arbeiten? Was macht es mit uns persönlich? Werden KI-Agenten und Avatare unsere persönlichen „Freunde“ und sind wir Gestalter der Zukunft oder werden wir gestaltet? 

Wir wissen natürlich alle nicht, was die nahe Zukunft bringt, aber ich hoffe doch sehr, dass wir nicht nur Opfer der Entwicklung sind. Der Vortrag machte diesbezüglich noch einmal die Dringlichkeit klar, inwieweit sich jeder/jede mit diesem Thema beschäftigen sollte.

Von den Höhen der Philosophie ging es danach ans Eingemachte. Darum, welche Diskussionen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat notwendigerweise geführt werden, wenn es um die Einführung von KI in den Betrieben geht. Und auch wie man man praktischerweise vorgeht, um in der Fülle der vielen KI-Anwendungen, die richtige für das eigene Unternehmen zu finden. Geeignete Beispiele fanden sich dann auch in den folgenden Panels mit Berichten aus der Praxis, die dann auch deutlich machten, inwieweit sich die Infra- und Wissensstrukturen mit verändern müssen. 

Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, die eine Fortsetzung wünschenswert macht.

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