ADC Digital Conference 2024

Die Art Directors Club Digital Conference im Kunstpalast. Einen besseren Ort hätte man nicht finden können. Denn hier fanden Kreative aus Film, Mode, Musik, Fotografie und Kreative aller Art zusammen, um die Zukunft der Werbung und des Marketing auszuloten. Im MIttelpunkt vieler Vorträge stand dabei die Bedeutung und Rolle der künstlichen Intelligenz. Und natürlich die Frage, ob wir Menschen im kreativen Prozess überflüssig werden oder ob KI am Ende nur ein Instrument ist, um unsere Ideen schnell und effektiv umzusetzen.

Aber dazu muss Deutschland erst einmal in die Lage versetzt werden, den digitalen Rückstand aufzuholen. Gerade weil die Deutschen nicht immer optimistisch in die Zukunft schauen, empfahl Christina von Messling vom Future Today Institute den Anwesenden einige entscheidende Dinge: ein anderes Mindset für Innovationen und Fehlerkultur, wo Scheitern als Chance und nicht als Versagen begriffen wird. Und dann natürlich eine vernünftige Dateninfrastruktur, die überhaupt die technische Voraussetzung für KI ist. Beide Maßnahmen natürlich Wasser auf meine Mühlen, weil ich in der Politik das schon seit langem predige. Die Erkenntnisse sind da, aber wie kommen wir dahin? Fehlt den Menschen die Dringlichkeit?

KI wird selbstverständlich Einfluss auf den Content nehmen. Gerade weil immer mehr Daten produziert werden und der Trend Richtung Personalisierung in Echtzeit gehe. Und was heute schon möglich ist, zeigten viele der folgenden Vorträge mit wirklich beeindruckend Beispielen. Ob Toygun Yilmazer, Sveda Albers oder @Gerdegotit – alle betonten, wie unersetzlich die menschliche Kreativität ist. War das Wunschdenken oder schon eine Art Rückzugsgefecht? Zumindest hatten einige Thesen starke Argumente.

Hier mit Nick Esser, Start Art Week
Vortrag von Sveda Albers

Kulturelle Bedeutung gehe weit über die wörtliche Bedeutung hinaus. KI könne dies nicht leisten, da dem aus Daten generierten Wissen die Verbindung zu unserer Vergangenheit, unseren Träumen und Emotionen fehle. Sara R. Scholl und Fabian Gröger stellten die provokante Frage, ob mehr Realismus weniger real sein könne. KI könne auch zu perfekt sein, dadurch langweilig wirken und an Bedeutung für unser Leben verlieren. Auch unsere eigenen Erinnerungen seien oft von Schnappschüssen geprägt, die eben keine professionellen Aufnahmen seien, aber wertvolle und authentische Erinnerungen in uns auslösten.

Es war eine spannende Konferenz mit für mich vielen neuen Insights.

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