Ein Leben ohne Sport? Läuft nicht.

Marathon. Die Königsdisziplin des Laufsports. Und wer sich auf den Weg macht, die 42,195 km zu bewältigen, lernt ja nicht nur etwas über das Laufen, sondern auch eine ganze Menge über sich selbst. Am Anfang ist es leicht. Mit jedem Training wird man schneller, fitter und ausdauernder, denn es gibt keine Sportart, in der man so schnell Fortschritte macht. Aber dann kommt irgendwann der Punkt, an dem es nicht mehr weitergeht. Auch nicht mit noch mehr Training. Zuerst ist es schwer zu begreifen, dass es die individuellen körperlichen Voraussetzungen sind, die einem die Grenzen der eigenen Möglichkeiten aufzeigen. Das ist natürlich frustrierend, aber mit der allmählichen Akzeptanz entwickelt sich so etwas wie Demut und Respekt vor den Leistungen anderer Läuferinnen und Läufer. Ja, es gelingt einem sogar, sich zusammen mit ihnen zu freuen.

Und noch etwas lernt man beim Marathon. Um im Ziel anzukommen, ich meine, gut anzukommen, musst du hartnäckig und ausdauernd trainieren, bei Wind und Wetter. Egal, ob es regnet, schneit oder knallig warm ist. Keine Ausnahme im Trainingsplan. Aber einfach drauf loslaufen reicht nicht: Du musst intelligent trainieren. Du musst deine Kräfte gut einteilen, denn du weißt: Diejenigen, die als erstes nach vorne stürmen, kommen als Letzte an. Und ist das in der Politik nicht auch so? Beharrlichkeit, Ausdauer und kluge Kräfteeinteilung ist die Voraussetzung für das Erreichen politischer Ziele. Und hat mich jetzt der Marathon zu einem klügeren Menschen gemacht: Ich hoffe!

Zum Ausdauersport gehört bei mir auch das Rennradfahren. Ich bin erst spät infiziert worden, genau genommen beim Jedermannsrennen in dem Jahr vor dem Grand Départ der Tour de France in Düsseldorf. Die Teilnahme war mehr Spaß als ernstgemeint. Das Fahrrad war ungeeignet, der Helm geliehen, keine Klickpedale, dafür Joggingschuhe. Aber als ich dann im Pulk ohne Mühe mit 38 km/h um die Ecke bog, war es um mich geschehen. Ich habe mir direkt danach ein Einsteigerrad von Colnago zugelegt. Und weil man ja nie genug Fahrräder haben kann, kam noch ein zweites von Bianchi hinzu. Und jetzt geht es einmal die Woche – am liebsten bei schönem Wetter – ins Bergische und wenn es dann dauernd rauf und runter geht und die Steigungen mich fast aus der Puste bringen, frage ich mich auch manchmal, warum ich mir das antue. Dann aber bin ich oben, schaue ins Weite über Felder und Wiesen und bin dankbar für die Aussicht..

Ein Leben ohne Bücher? Nein danke.

Ob ich e i n Lieblingsbuch habe? Nein, dafür gibt es zu viele. Einige habe ich begeistert, andere sehr nachdenklich gelesen – manchmal auch mehrfach. Und ich gebe zu: Einige Bücher habe ich erst viel später verstanden. Und heute weiß ich, dass die bedeutenden Romane manchmal erst in einem bestimmten Lebensabschnitt Sinn ergeben. Ja, es gibt auch Romane, die ich angefangen, aber nie zu Ende lesen konnte. Ulysses gehört dazu, die anderen verrate ich nicht. Vielleicht schaffe ich sie ja noch. Der Stapel der ungelesenen Bücher wird allerdings nicht kleiner, sondern wächst anscheinend immer weiter an. Eigentlich bräuchte ich jetzt dringend ein zweites Leben, um wenigstens die wichtigsten Autoren zu lesen. Stattdessen lese ich Vorlagen und Akten – der Kontrast könnte ja nicht größer sein.

Ein Leben ohne Musik? Geht gar nicht.

Gitarre spielen ist mein Ding. Kein Instrument ist cooler – gerade, wenn man Rock- und Bluesmusik liebt. In den letzten Jahren war sie etwas aus der Mode gekommen, aber Corona sei Dank, hat sie danach ein Revival erfahren.

Heute hätte ich nicht mehr die Zeit, in einer Band zu spielen, aber mir gefällt es, die Songs aus meiner Jugendzeit nachzuspielen. Danke an YouTube und an all die Menschen, die in fleißiger Kleinarbeit und mit technischer Hilfe, Note für Note analysiert und online gestellt haben.

Schon klar, Gitarren kann man ja nie genug haben, aber mit meiner jetzigen Gitarrensammlung bin ich doch sehr zufrieden. Sie hat nur ein leichtes Fender-Übergewicht. Vielleicht sollte ich sie mit einer weiteren Gibson ausgleichen?

Kurz-Bio

Ich wohne in Düsseldorf-Golzheim, bin verheiratet und habe zwei Söhne.

Meine Stationen:
Mandat im Stadtrat (2009 – heute)
Mandat in der Bezirksvertretung 1 (2009-2014)
Mandat in der Bezirksvertretung 9 (2007-2009)
Online Marketing Manager bei Messe Düsseldorf
Studium mit Abschluss MagisterGermanistik, Linguistik, Philosophie und Romanistik in Düsseldorf und Köln
Musiker in London (1979 bis 1982)
Ausbildung als Chemielaborant
Geboren 1957 in Düsseldorf. Geboren und aufgewachsen in Benrath, jetzt wohnhaft in Golzheim – Vater aus Äthiopien, Mutter aus Deutschland

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